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Auch 2021 setzt sich das Problem der strukturellen Gewalt gegen Frauen in Österreich fort. Bereits neun Femizide gab es dieses Jahr, über den aktuellen Fall wurde allerdings wesentlich mehr berichtet, als über die vorangegangenen. Diese erhöhte Aufmerksamkeit sollten Medien eigentlich besonders nutzen, um auf sensible Berichterstattung zu achten. Doch die Zeitung “Österreich” versagt dabei wie schon so oft. In ihrem Artikel werden Erklärungen für den Mord gesucht – so sei etwa die Beziehung instabil gewesen. Außerdem habe das Opfer zu wenig unternommen und dem Täter immer wieder verziehen. Der wird darüber hinaus auch als “liebenswert” bezeichnet, auch wenn er ab und an Probleme mit Alkohol hatte.
Diese Art der Berichterstattung trägt ihren Teil dazu bei, um solche Taten zu verharmlosen und als Einzelfälle hinzustellen. Dabei ist Gewalt gegen Frauen bei weitem kein isoliertes Ereignis – jede dritte Frau in der EU hat seit ihrem 15. Lebensjahr entweder eine Form von sexueller Belästigung oder andere Formen physischer und psychischer Gewalt erlebt. Auch die Boulevardmedien müssen sich ihrer Verantwortung bewusst werden, damit solche Taten verhindert werden können. Welche Fehler Printmedien in ihrer Berichterstattung immer wieder machen und wie man es besser machen sollte, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.