Demokratie als Revolte | Buchpräsentation am 12.9.2017 in der FH Urstein

Gerne verweisen wir auf die Präsentation des Buches „Demokratie als Revolte“ unseres Kollegen Markus Pausch, die am Dienstag, 12. September 2017 um 18 Uhr im HS 151 mit anschließendem Gespräch über Demokratie-Innovationen stattfindet. Der Politikwissenschaftler diskutiert  mit dem Schweizer Europaratsabgeordneten Andreas Gross, der das Vorwort zum Buch verfasst hat. Um eine formlose Anmeldung (markus.pausch@fh-salzburg.ac.at) wird gebeten.

Andreas Gross über das Buch: „In diesem Moment der demokratischen Verzweiflung, der vielfachen Krise der Demokratie, kommt dieses Buch wie gerufen. „Demokratie als Revolte“ erzählt uns mit Hilfe der aufmüpfigen Philosophie des großen französischen Schriftstellers Albert Camus (1913-1960), was mit der Demokratie wirklich gemeint und gewollt wird.“
Textauszug aus dem Buch:

„Jeder Mensch hat ein Bedürfnis nach Individualität und Autonomie, nach Freiheit. Gleichwohl hat aber auch jeder Mensch ein Bedürfnis nach Konformität und einer Sicherheit vermittelnden Zugehörigkeit. Diese von Erich Fromm beschriebene und widersprüchliche Bedürfnislage des Menschen wirkt sich nicht nur individuell aus, sondern lässt sich auch auf eine gesellschaftliche und politische Ebene übertragen. Die Demokratie ist dabei die Ermöglichung einer auf Freiheit ausgerichteten Revolte und berücksichtigt somit als einzige Regierungsform das menschliche Bedürfnis nach Individualität. Die Demokratie als Revolte beginnt mit dem Widerstand gegen Zwang und Unterdrückung, gründet auf Zweifel und Dialog und hat zwei Ausprägungen: eine staatliche oder organisatorisch-institutionelle als Regierungsform und eine zwischenmenschlich-kommunikative als Lebensform. Demokratie hängt dabei nicht nur maßgeblich von der Möglichkeit der Revolte ab, sondern definiert sich durch diese. Wo die Revolte unterdrückt wird, drohen Revolution oder Terror. Unter Bezugnahme auf das politiktheoretische Werk des französischen Philosophen Albert Camus wird im ersten Teil eine Demokratietheorie der Revolte entworfen, die den existenziellen Kern der Demokratie freilegt und ihn danach in Strukturen übersetzt. Nach der Herstellung von Bezügen zu gängigen politischen Theorien wird die Demokratie als Revolte an den Realitäten des politischen und alltäglichen Lebens des modernen Menschen überprüft.“

Der letzte Teil des Buches widmet sich der Demokratisierung unseres Lebensalltags von der Schule über die Arbeitswelt bis hin zur globalen Politik.

Grobe Inhaltsübersicht:

1 Grundlagen der Demokratie als Revolte
2 Einbettung der Demokratie als Revolte
3 Demokratie als Staats- und Regierungsform
4 Diktatur im Alltag
5 Die Zukunft der Demokratie als Revolte

Hans Holzinger

Zukunfts- und Nachhaltigkeitsforscher, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen in Salzburg, 2010-2014 Lehrauftrag an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Autor und Vortragender, zuletzt erschienen: "Neuer Wohlstand. Leben und Wirtschaften auf einem begrenzten Planeten" (2012); "Sonne statt Atom. Robert Jungk und die Debatten über die Zukunft der Energieversorgung seit den 1950er-Jahren" (2013), "Von nichts zu viel - für alle genug" (2016), "Post-Corona-Gesellschaft" (2020). Forschungsschwerpunkte: Zukunft der Arbeit und sozialen Sicherung, globaler Ausgleich, neue Wohlstandbilder. Mitglied u.a. von Attac, Gemeinwohlökonomie,Global Marshall Plan Initiative, Südwind, Amnesty International.

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