Konsumgesellschaft im Krisenmodus

Hans Holzinger

Fluglinien werden gestrichen, Restaurants und Bars geschlossen, der Tourismus sackt ein, die Börsenkurse purzeln, das öffentliche Leben wird auf das Nötigste eingeschränkt. Das Corona-Virus führt uns vor Augen, was es bedeutet, wenn die Konsumgesellschaft in den Krisenmodus fällt. Plötzlich geht es darum, die Grundbedürfnisse sicher zu stellen, genügend Lebensmittelvorrat zu Hause zu haben, die Behandlung der Erkrankten zu gewährleisten, öffentliche Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen aufrechtzuerhalten. Weiterhin geöffnete Lebensmittelmärkte, ausreichende und gut arbeitende Gesundheitsdienste, intakte Betreuungseinrichtungen sowie Mobilitätsangebote, funktionierende Medien und entscheidungsfähige politische Strukturen treten in den Mittelpunkt.  Schlagzeilen wie „Formel-1-Saisonauftakt derzeit völlig ungewiss“ oder „Abpfiff auch für die deutsche Bundesliga“ erscheinen plötzlich absurd. Sie halten uns den Spiegel vor, in dem sie uns zeigen, was uns alles wichtig war (ist) in der erlebnishungrigen Multioptionsgesellschaft. Wir fragen uns, welche Tätigkeiten und Berufe nun wirklich wichtig sind. Wer braucht noch Werbegrafiker oder Yogalehrerinnen, wenn es darum geht wieder die Grundbedürfnisse zu organisieren und…

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